Beim Begriff Seilspringen fielen vielen von uns lange Zeit nur untaugliche, alte Hanfseile in Schulsportstunden ein oder der Boxer in seinem schweißtreibenden Training. Doch Seilspringen oder neudeutsch Ropeskipping entwickelt sich immer mehr zum Basic-Training vieler, informierter Athleten weil es einige Vorteile bietet:
- Es ist äußerst günstig in der Anschaffung und langlebig. Ein gutes Seil begleitet Sie sehr lange.
- Ropeskipping als Training lässt sich überall ausführen, es ist leicht zu transportieren, ist indoor wie outdoor gleichermaßen einsetzbar.
- Es lässt dem Anfänger nach einer guten Einweisung schnell motivierende Verbesserungen zu.
- Es bietet einen hohen Kalorienverbrauch, ist also ein extrem gutes und dabei preisgünstiges Kleingerät für das Cardiotraining, da es auch äußerst gut für intensive Intervalleinheiten geeignet ist.
- Es ist ideal für das schnelle warm-up oder auch das relaxende cool down bei vielen sportlichen Aktivitäten.
- Es trainiert den Körper funktionell, sorgt für athletische Fähigkeiten wie Stabilität, Wendigkeit, Ausdauer, Sprungkraft etc.
- Gerade mit Musik biete es den besonders bewegungsfreudigen tolle Variatonsmöglichkeiten (Takt, Bewegung im Raum).
- Durch Verwendung von Timern wie z.B. den Gymboss lässt das Training sich leicht kontrollieren/dosieren.
- Ropeskipping mit bodyweight Training kombiniert ergibt ein komplettes preisgünstiges Workout für alle, dass sich überall ausführen lässt.
Einige kurze Tipps von mir zum Einstieg:
- Finger weg vom billigen Einfachseil. Lieber 10-20 € mehr investieren, denn dies macht sich schnell bezahlt. Billige Seile schwingen langsamer/laufen schwerfälliger/unrund, liegen nicht so gut in der Hand und nutzen auch frühzeitig ab. Ein gutes, ummanteltes Stahlseil ist einfach die beste Wahl. Doch auch dies nützt nichts, wenn das Seil schlecht gelagert, nicht verstellbar in billigen, rutschigen, ergonomisch untauglichen Plastikgriffen steckt. Aus meiner Erfahrung gibt es nur ein Seil, welches ich ohne Vorbehalte empfehlen kann, das prospeedrope.
- Nutzen Sie eine glatte, ebene Unterfläche, auf denen Sie und das
Seil sich wohlfühlt :-) Ideal sind natürlich Böden in Turnhallen, Aerobicstudios, Kampfsportschulen, Sportplätzen. Doch auch der feste Erdboden ohne
Huckel, Grasbewuchs oder lockeren Teilchen und sogar normaler Asphalt sind bei normaler Technik absolut okay (auf rauhen Böden kann das Seil eher abnutzen!)
- Tragen Sie Sportschuhe mit flacher Sohle, gut geeignet sind Schuhe wie Nike Free Run, Asics 33, natürlich Boxerstiefel, normale Joggingschuhe, auf festeren Mattenböden auch Barfuß.
- Lassen Sie sich die für Sie passende Längeneinstellung des Seiles von einem erfahrene Seilspringer zeigen.
- Die häufigsten Fehler bei Anfängern sind, die falsche Seillänge, das zu hohe Springen, der fehlende Einsatz des Vorfußes, der Schwung des Seiles aus dem ganzen Arm und natürlich der fehlende Rhythmus. Dies lässt sich aber meist sehr schnell mit etwas Übung ausmerzen. Nutzen Sie sofern vorhanden einen großen Spiegel um sich selbst zu korrigieren (Flugbahn des Seiles, Ellbogenhaltung am Oberkörper, Sprunghöhe etc.).
- Wie bei allen neuen sportlich-körperlichen Betätigungsformen- Lassen Sie sich Zeit, hören Sie auf Ihren Körper, das Training muss beim Training Spaß machen und auch danach muss man sich einfach wohlfühlen. Der Körper (Muskulatur, Bänder, Sehnen etc.) benötig etwas Zeit, um sich an das Seilspringen zu gewöhnen. Beginnen Sie mir kurzen Intervallen, ein kurzes „einhoppeln“, recken-strecken, Schattenboxen etc. am Platz noch ohne Seil erleichtert den Start.
- Wenn Sie die basics des Ropeskippings beherrschen, können Sie über das Erlernen und Üben von Techniken wie Überkreuzsprünge, Doppelsprünge, Schwünge etc. Ihr Taining wieder neu beleben und spannender gestalten.
- Sollten Sie nicht in einem Gym trainieren, kombinieren Sie Ropeskipping mit Eigengewichtsübungen zur weiteren Kräftigung des Körpers wie Klimmzüge, Liegestütz, Kniebeugen, Bauch- und Rückentraining etc.
Ropeskipping ist eine faszinierend einfache aber lohnende sportliche Betätigung, die sich schnell bezahlt macht. Wichtig ist eine kurze, aber gute Einweisung, wenn Sie sich beim Erlernen nicht sicher sind. Sollten Sie unter körperlichen Beschwerden leiden, die dem Ropeskipping unter Umständen im Wege stehen, konsultieren Sie vorab einen Spezialisten.
André Schmoll, August 2011